Rheinau-Linx, 28. November 2022. Staatssekretärin im Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Andrea Lindlohr informierte sich am Donnerstag, 24. November 2022, beim Fertighaushersteller WeberHaus über die ökologische Holzbauweise und tauschte sich mit der Geschäftsführung aus. Der Forderung von Lindlohr, Bauen müsse langfristig klimaneutral werden, strebt der Fertighaushersteller aus dem badischen Rheinau-Linx seit seiner Gründung 1960 an. Angefangen beim nachwachsenden Baustoff Holz über die Haustechnik für eine hohe Energieeffizienz bis zur unternehmenseigenen Photovoltaik-Anlage mit zwei Megawatt Peak sowie der eigenen Hackschnitzel-Verbrennungsanlage: Ökologie und Nachhaltigkeit werden beim Familienunternehmen gelebt.
Der nachwaschende Rohstoff Holz rückt auch auf Landesebene immer mehr in den Fokus. So hat man den Strategiedialog “Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen” initiiert. Unter anderem beschäftigt man sich mit Möglichkeiten hinsichtlich innovativem und insbesondere ökologischem Bauen, sprich mit dem Baustoff Holz. Bereits letztes Jahr sind die Preise nicht nur für Holz enorm gestiegen. Der Holzpreis hat sich mittlerweile eingependelt, liegt jedoch immer noch auf einem hohen Niveau. “Auch wir als Fertighaushersteller befassen uns mit bezahlbarem Bauen und wollen unseren Interessenten den Wunsch nach einem Eigenheim erfüllen. Aktuell werden wir allerdings von vielen negative Ereignissen konfrontiert. Hinzu kam 2022 ein Hin und Her in Sachen Förderung seitens der Politik”, so Hans Weber, geschäftsführender Gesellschafter von WeberHaus, gegenüber Lindlohr. Nachdem im Januar 2022 überraschend die KfW-Förderung gestoppt wurde, waren im April die neuen Fördertöpfe nach wenigen Stunden aufgebraucht. Das solle es so nicht mehr geben, verspricht Lindlohr: “Im Bereich Förderung braucht es Verlässlichkeit. Der Bund möchte, wie wir alle, dass wir zu Standards kommen, die einen CO2-Bezug haben, um unser Ziel, langfristige Klimaneutralität des Bauens und Wohnens, zu erreichen.” Unklar ist jedoch, wie schnell der Bund eine gesetzliche Grundlage schaffen kann. Zum 1. Januar 2023 soll es kleine Änderungen hinsichtlich der Förderung geben. “Es wäre schön, wenn unsere Bauherren und wir etwas von der angesprochenen Verlässlichkeit spüren würden. Wir müssen rechtzeitig wissen, welche Prozessanpassungen vorgenommen werden müssen, um den neuen Kriterien und Richtlinien gerecht zu werden”, so Wolfgang Weber, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing bei WeberHaus.
Produktionsplan für 2022 wird umgesetzt
Trotz den vielen Schwierigkeiten, wie Materialknappheit, enorme Preissteigerungen sowie corona-bedingte personelle Ausfällen, ist WeberHaus zuversichtlich, seine selbst gesteckten Ziele für gebaute Objekte im Jahr 2022 zu erreichen. Der Auftragsbestand ist, besonders aufgrund der letzten beiden überdurchschnittlich erfolgreichen Jahren, gut. Seit ein paar Wochen spüre man allerdings einen Auftragsrückgang, sagt Weber. “Die Menschen sind verständlicherweise verunsichert. Dennoch raten wir dazu, wem es möglich ist, sich den Traum vom Eigenheim jetzt zu erfüllen, da eine Entspannung der Zinsen und Preise nicht absehbar ist.”
Aufgrund der Diskrepanz zwischen Finanzierbarkeit und dem Wunsch nach Eigentum wird nach neuen Modellen gesucht. Ein Trend sind Baugruppen, die gemeinschaftlich ein Grundstück erwerben und bebauen. Aber auch der Bau von Mehrfamilienhäusern in Holzbauweise nimmt zu. “Vor dem Hintergrund der Grundstücksverknappung sehen wir hier einen Zukunftsmarkt”, sagt Stephan Jager, kaufmännischer Geschäftsführer bei WeberHaus. Auftraggeber sind meist Privatinvestoren, die häufig bereits Erfahrungen mit WeberHaus als Baupartner gesammelt haben.